Samuel Hahnemann

10.4.1755
Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie, geboren (gest. 2.7.1843)

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hom
homo
homoblastisch
homodont
Homo Faber
Homo Faber? – "lateinisch für 'der Mensch als Verfertiger'; hebt den Umstand hervor, daß der Mensch seine Existenz nur in aktiver Auseinandersetzung mit der Natur sichern kann".
Aha. Interessant. – Was wollte ich eigentlich nachschauen? Ahja. Jetzt wird's schon heißer.
homöoblastisch
homöomer
homöonym. Was es alles gibt. Ah, endlich!
Homöopathie: kommt vom Griechischen pàthos, das Leiden. "Vom Arzt S. Hahnemann 1796 begründetes Heilverfahren. … funktioniert nach der Ähnlichkeitsregel 'similia similibus curentur', also 'Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt'". Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt? – Also, wenn ich z.B. Husten habe, kann der dann durch Schnupfen geheilt werden? Oder Kreuzweh durch Hexenschuß? Oder Kopfweh durch Zahnweh? Ja, so ein Schmarren!

Gegen solche vereinfachenden Verfälschungen mußte sich Samuel Hahnemann sein ganzes Leben lang wehren. Auch von seiten der Schulmedizin wurde er heftig angegriffen, weil der studierte Doktor ausschließlich auf die Kräfte der Natur vertraute und mit allerlei pflanzlichen, tierischen und mineralischen Extrakten experimentierte. Bei zahlreichen Selbstversuchen mit zum Teil so hochgiftigen Substanzen wie Tollkirsche und Quecksilber hatte Hahnemann eine interessante Entdeckung gemacht, nämlich daß sie beim gesunden Menschen gewisse Krankheitssymptome hervorrufen können. Er stellte nun die Theorie auf, daß jedes dieser Mittel, in geringen Dosierungen verabreicht, genau diejenige Krankheit heilen könne, deren Symptome sie hervorruft. Mit anderen Worten: des einen Gift ist des anderen Gesundung. Als Abführmittel wirkt beispielsweise Glaubersalz, das ernährungsbewußte Damen sicherlich aus der berühmten Fernseh-Fastenkur kennen. Und tatsächlich kann Glaubersalz auch eine bestimmte Art von krankhaftem Durchfall heilen. Oder nehmen wir die Chinarinde: beim gesunden Menschen ruft sie ein malariaartiges Fieber hervor, dem Malariakranken bringt sie Linderung. Das Ganze ist natürlich noch viel komplizierter: da geht es um geheimnisvolle Botenstoffe, um die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Einzelnen, um den Menschen als ganzheitliches System, um Signalwirkungen und Schlüsselreize, um Erstverschlimmerung und Vitalstoffe – die Homöopathie ist eine Wissenschaft für sich. Ihre Anhänger haben es allerdings bis heute nicht leicht, lastet auf der Homöopathie doch noch immer der Makel, daß ihre Wirkung rein wissenschaftlich gesehen nicht beweisbar ist. Wohlgemerkt: Viele homöopathische Mittel haben offenbar eine heilende Wirkung, doch keiner weiß letztendlich warum. Wie soll sich das auch ein naturwissenschaftlich geprägter Mensch von heute erklären können, wenn diese Mittel so stark verdünnt sind, daß in der chemischen Analyse das Ausgangsprodukt überhaupt nicht mehr nachweisbar ist? Samuel Hahnemann jedenfalls haben seine vielen Selbstversuche gesundheitlich nicht geschadet. Wirtschaftlich geschadet hat es ihm aber sicherlich, daß er so unnachgiebig darauf bestanden hat, seinen Patienten die Medizin ganz individuell zusammenzustellen und vor allem selbst zu verabreichen. Der Apothekerverband fühlte sich dadurch gründlich auf den Schlips getreten und veranlaßte seine Ausweisung aus Leipzig. Der Erfolg Hahnemanns ließ sich dadurch aber nicht aufhalten. Er baute sich ein paar Kilometer weiter eine bald international bekannte Praxis auf. Bis ins hohe Alter hinein war er aktiv und starb als 88jähriger wohlhabend und angesehen in Paris am 2. Juli 1843. Und wie war das nochmal mit dem "Homo Faber"? – "Hebt den Umstand hervor, daß der Mensch seine Existenz nur in aktiver Auseinandersetzung mit der Natur sichern kann". Der Homo Faber als Homöopath?? Homöophaber oder was???